Gold, Goldiger, Goldkronach
Geologie und Montangeschichte an der Fränkischen Linie
Goldkronach liegt in einer geologisch außergewöhnlichen Lage am Rande des Fichtelgebirges. Verursacht durch die Bruchzone der
"Fränkischen Linie" trefen hier unterschiedliche erdgeschichtliche Einheiten aufeinander. Die Bruchvorgänge vor vielen Jahrmillionen
haben zur Entstehung von Goldlagerstätten geführt, die das besondere Interesse von Alexander von Humboldt geweckt haben.
Die Wanderung führt an mehreren mit Informationstafeln versehenen "Goldkronacher Geopunkten" vorbei und bietet viele herrliche Ausblicke.
Günstige Einstiegspunkte in die Wanderung sind das Goldbergbaumuseum, der Marktplatz, der Parkplatz am Friedhof oder das Infohaus zu den
Besucherbergwerken am Goldberg.
Übrigens: der Goldberg von Goldkronach gehört mit seinen zahlreichen Zeugnisse des vergangenen Bergbaus seit
Ende 2019 zu den "Nationalen Geotopen Deutschlands".
Impressionen und mehr
Touren-Beschreibung
Der Goldkronacher Geoweg wurde durch die Ortsgruppe des Fichtelgebirgsvereins konzipiert, um die meisten der Goldkronacher Geopunkte durch einen
Wanderweg miteinander zu verbinden. Da die Geopunkte unabhängig voneinander besucht werden können, folgen die Geopunkte entlang des Weges nicht
entsprechend ihrer Nummerierung aufeinander. Die Geopunkte "12" (Leisauer Berg) und "2" (Brandholz) liegen nicht auf der Wegstrecke, können aber individuell einbezogen werden.
Erdgeschichtliches
In Goldkronach stoßen mehrere geologische Baueinheiten des Fichtelgebirges und seines Vorlandes zusammen. Grund dafür sind Überschiebungen innerhalb
des alten "Variszischen Gebirges" sowie der Bruch der Fränkischen Linie zwischen Fichtelgebirge und westlichem Vorland. Aufgrund von Inhomogenitäten der variszischen Kruste sind die Verhältnisse
an der Fränkischen Linie im Raum Goldkronach sehr viel komplexer als in deren übrigen Verlauf.
Geologische Karte
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Geologische Karte der Umgebung von Goldkronach.
Zum Vergrößern bitte ins Bild klicken. | |
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Dies wird schon bei einem Blick auf die geologische Karte deutlich.
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Historisches
Die Orte Dießfurt, Pechhof und Troschelhammer besaßen nach der Mitte des 15. Jahrhunderts drei Eisenhämmer, die
zunächst eine zusammenhängende Gutseinheit bildeten...
Die Orte Dießfurt, Pechhof und Troschelhammer besaßen nach der Mitte des 15. Jahrhunderts drei Eisenhämmer, die zunächst eine
zusammenhängende Gutseinheit bildeten. Alle drei Eisenhämmer, deren Anfänge teils noch ein oder zwei Jahrhunderte zuvor liegen,
gehörten dem Landsassen Sebald Kreß, der einer Nürnberger Kaufmanns- und Patrizierfamilie entstammte. Durch Erbteilungen, Heirat,
Verschuldung und Verkauf wechselten die Besitzverhältnisse und Zusammengehörigkeit der Güter bis in das 19. Jahrhundert hinein mehrfach.
Nicht alle Besitzer wurden durch die jeweiligen Landesherren jedoch als Landsassen anerkannt. Die Landsassen übten neben
Verwaltungsfunktionen auch die niedere Gerichtsbarkeit gegenüber ihren Untertanen aus. Die Landsassenfreiheit endete für Dießfurt und Pechhof 1808.
Alle drei Landsassengüter besaßen ein Hammerherrenschloss, die es bis heute auch noch gibt. Sie befinden sich ausnahmslos im
Privateigentum und können daher nicht besichtigt werden. Einen Blick von außen auf sie zu werfen, lohnt jedoch allemal.
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| Historische Karte (Bayerische Uraufnahme 1808-1864). Klicken Sie in das Bild,
um dieses zu vergrößern. | |
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Das Schloss Dießfurt besteht aus einer zweiteiligen Anlage, dem "Alten Schloss" und dem "Neuen Schloss".
Beide sind auf dem Bild oben zu erkennen: der dreigeschossige turmartige Bau mit Eckerker rechts ist das "Alte Schloss" von Anfang des 16. Jahrhunderts,
links das zweigeschossige "Neue Schloss" (im Kern wohl 1544, Ausbau in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts).
Das Schloss ist im Süden und Westen von einer Mauer umgeben.
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| Historische Karte (Bayerische Uraufnahme 1808-1864). Klicken Sie in das Bild,
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Das ehemalige Hammerschloss Troschelhammer stammt im Kerm Kern von rund 1600. Es wurde
im späten 18. Jahrhundert im Stil des Barock umgestaltet. Zum Schloss gehören einige Wirtschaftsgebäude wohl aus dem 17./18. Jahrhundert.
Quelle: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege 2020
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Wegbeschreibung
Lesen Sie in diesem Kapitel eine genaue Wegbeschreibung mit Hinweisen auf einige
Sehenswürdigkeiten.
Wir beginnen unsere Wanderung in Dießfurt am Parkplatz an der Kirche. Erstes Ziel ist das Schloss Dießfurt (über Dorfstraße).
Durch die Durchfahrt
des auffälligen Torturms aus dem 16. Jahrhundert betreten wir den ehemaligen Wirtschaftshof
des Schlosses. Nach wenigen Metern ist links das Schloss Dießfurt mit Neuem und Altem Schloss
zu sehen (Beschreibung siehe oben).
Es geht weiter über die Brücke über den Ablaufkanal des ehemaligen Hammerwerkes links um die Kurve bis
zum Hammerweiher. Durch den ehemaligen Hammerweiher führt ein Damm, der auf eigene
Gefahr benutzt werden kann. Hier ist besondere Vorsicht geboten, da der Biber den Damm teils unterhöhlt hat. Wer den Damm nicht
benutzen will, kann zum Ende des Hammerweiher laufen, dort nach links wenden und um den Weiher herum laufen bis der Weg auf
auf den Damm stößt.
Am Ende des Damms liegt linkerhand der Fürgraben, ein zwei Kilometer langer Kanal, der
bei Troschelhammer von der Haidenaab abgezweigt wurde und mehrere Hammerwerke angetrieben hat. Wir folgen dem Fußweg parallel
zum Kanal bis zur Behelfsbrücke. Dort auf die Straße nach rechts und diesee 80 Meter folgen, dann nach links in das Gebiet der
vielen ehemaligen Dießfurter Kies- und Sandgruben. Viele der Weiher sind im Besitz verschiedener Fischereivereine. Wir folgen dem Weg
und biegen nach dem dritten und letzten Weiher nach links. Am Ende des Weihers (nach der Hütte) biegen wir nach rechts ab und
folgen dem Weg, der leicht hangaufwärts und rechts um die Kurve führt. Nach einem längeren Wegstück parallel zum Hang (rund
120 m) biegt der Weg scharf nach links ab. Nach rund 200 Metern treten wir aus dem Wald heraus auf eine offene Flur. Von links
kommt der Wander- und Radweg VG P/W3 (schwarze Schrift auf gelb-orange). Wir folgen nun diesem Weg. Dieser führt nach rund
500 Metern an einem großen Sand- und Kiesbetrieb vorbei. In einer eindrucksvollen Sortieranlage werden hier die
abgebauten Sande, Kiese und Schotter nach Korngrößen getrennt.
Nach dem Sand- und Kieswerk verlassen wir den Rad- und Wanderweg zunächst (dieser biegt links ab) und gehen weiter geradeaus.
Am Ende der Straße treffen wir auf die Hauptstraße Troschelhammer - Dießfurt. Wir folgen ihr zunächst nach Norden (links abbiegen)
und anschließend der nach rechts abknickenden Vorfahrt. Auf der rechten Seite liegt die Marienkapelle. Linkerhand liegt die
Aue der Haidenaab. 150 Meter nach der Kapelle überqueren wir den Fürgraben ein
weiteres Mal. Gleich danach führt der Weg nach rechts in die Aue.
Wer will, geht zunächst 50 Meter weiter, dann links. Hier liegt das Schloss Troschelhammer (Troschelhammer 1). Näheres hierzu siehe
oben (mit Karte).
Kurz nach der Überquerung des Fürgrabens gehen wir rechts den Fahrweg hinunter in die Aue der Haidenaab. Wir folgen
dem Fußpfad. In beeindruckenden Flussschlingen (= Mäandern) durchfließt die Haidenaab ihre breite Aue. Wir können die Aue an der
ersten Querstraße nach rechts verlassen und kommen dann am Hammerweiher vorbei nach Dießfurt. Besser ist es, der Aue (zunächst
die Straße nach links, dann rechts) bis zum querenden Steg zu folgen, dann den Weg nach rechts über die Brücke zu nehmen.
Er führt direkt wieder in die Ortsmitte von Dießfurt.
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