Unser Tipp des Monats ist die ...
Neubürg
Ein Zeugenberg der Frankenalb und NaturKunstRaum
Die Neubürg ist ein im östlichen Vorland der Frankenalb gelegener Tafelberg. Von der Hochfläche bietet sich ein herrlicher 360 Grad-Rundumblick: über Bayreuth hinweg
bis hinüber zum Fichtelgebirge oder weit in die Fränkische Schweiz hinein. Schautafeln des Geoparks erläutern die Aussicht und informieren über geologische
Besonderheiten. Über die Neubürg führt ein gut begehbarer, allerdings nicht barrierefreier Pfad. Ausgangspunkt ist der Parkplatz an der Straße von Mistelgau
nach Wohnsgehaig. Hier befindet sich ein Informationspavillon.
Geologie der Neubürg (vgl. nebenstehende Grafik)
Das Plateau der Neubürg besteht zum größten Teil aus gebankten Kalksteinen des unteren Weißen Juras ("Bank-Fazies"). Im westlichen Teil gehen diese in die sogenannte Riff-Fazies über. Deren Gesteine sind aus ehemaligen Riffen hervorgegangen. Viele der bizarren, "knorrigen" Felsen der Fränkischen Schweiz gehören dieser Riff-Formation an. Auf der Neubürg gehört der markante Felsen mit dem Kreuz dazu.
Auf der Nordseite (in der Nähe des Parkplatzes) wurden die Gesteine der Bank-Fazies früher abgebaut, so dass einige kleinere Aufschlüsse vorhanden sind. Die sehr steile, nach Süden einfallende Schichtung lässt erkennen, dass die Lagerung der Gesteine hier auf eine größere Rutschung zurückzuführen ist (siehe geologisches Profil). Hierüber informiert eine Schautafel des Geoparks im alten Steinbruchareal.
Die Anstiege zur Neubürg bilden gelblich-bräunliche Sandsteine aus dem Braunen Jura (Dogger). Sie sind allerdings nur an wenigen Stellen in kleinen Aufschlüssen einsehbar. Aufgrund ihres verhältnismäßig hohen Eisengehaltes werden sie als Eisensandsteine bezeichnet. Zwischen die Eisensandsteine (unten) und die Kalksteine (oben) schalten sich Tonsteine bzw. Tone ein. Sie unterlagern das Gipfelplateau der Neubürg und werden vereinfacht als Ornatentone bezeichnet. Auf der Neubürg in den Untergrund versickerndes Niederschlagswasser staut sich an diesem Horizont und fließt entlang der Schichtgrenze lateral ab. Dort wo die Grenzschicht von der Geländeoberfläche geschnitten wird, treten Quellen auf, so z.B. bereits am Parkplatz.
NaturKunstRaum
Unter dem Motto "Wo sich Natur und Kunst vereinen" bietet die Neubürg eine Land-Art-Ausstellung in besonderer Lage. Im Rahmen des Projektes "NaturKunstRaum" haben sich Künstler aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich von der Atmosphäre der Neubürg inspirieren lassen und ihre Eindrücke in unterschiedlichen Kunstwerken zum Ausdruck gebracht. Die Objekte fügen sich entlang des Rundweges harmonisch in das Gelände ein und laden dazu ein, Natur, Kunst und den Raum (die Landschaft) auf sich wirken zu lassen. Eröffnet wurde die Ausstellung im Jahr 2003. Ende 2018 wurde sie um mehrere Objekte erweitert.
Die verwendeten Materialien der Kunstwerke haben einen engen Bezug zur Natur und zur Neubürg: Kalk- und Sandsteine (Gesteine der Neubürg), Eisen (vgl. Eisensandstein), Bronze (früheste Besiedlung der Neubürg zur Bronzezeit) und Eichenstämme (früherer Eichenbestand, der um 1800 gefällt wurde).
Tipp des Monats: Januar 2019
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Abbildung: Geologisches Profil durch den Zeugenberg Neubürg.
Das Projekt NaturKunstRaum wurde getragen von der Entwicklungsgesellschaft "Rund um die Neubürg". Eine ausführliche Beschreibung aller Kunstwerke (2003) finden Sie auf der Internetseite des Projektträgers auf www.neubuerg-fraenkische-schweiz.de. Jetzt aufrufen.