Geotop Haberstein


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Blockmeer Haberstein am Schneeberg

Ein Meer aus Steinen im Fichtelgebirge

Die "ungeordnete Steinansammlung" am Haberstein (auf der Südwestseite des Schneeberges) ist eine der imposantesten Blockhalden/Blockmeere im Geoparkgebiet. Ihre Entstehung verdankt sie dem Zerfall einer einst majestätischen Felsburg beachtlicher Größe. Durch die Einwirkung von intensivem Frost während des Eiszeitalters ist die einstige Felsburg bis auf einen kleinen Kernbereich nahezu vollständig zusammengefallen. Die von der Felsburg abgebrochenen Blöcke haben sich am Fuße der Felsburg als Blockhalde angesammelt und sind durch wiederholten Frosthub im Verlauf von vielen Jahrtausenden hangabwärts gewandert. Bei dieser Hangabwärtsbewegung sind die Blöcke mal Block für Block, mal völlig chaotisch übereinander gelagert worden. Ein einmaliges, sehenswertes Wunderwerk der Natur!

Naturschutzhinweis: Bitte die Blockhalde nicht betreten. Die Blockhalde steht unter Naturschutz! Sie gehört zu einem knapp 13 Hektar großen Naturschutzgebiet, das sich noch weit unterhalb der Blockhalde erstreckt. Das Naturschutzgebiet wurde 1939 ausgewiesen. Der Haberstein gehört außerdem in das FFH-Schutzgebiet "Schneeberg-Platte" sowie in das Vogelschutzgebiet "Schneeberggebiet und Goldkronacher/Sophienthaler Forst".

Auf den Felsblöcken haben sich zum Teil sehr seltene Flechten und Moose angesiedelt, die in ihrem Bestand durch das Betreten gefährdet wären. Weiterhin kommen der geschütze Tannenbärlapp (Huperzia selago) und verschiedene Zwergsträucher vor. In den Klüften und Spalten leben Alpenspitzmäuse, Kreuzottern, Bergeidechsen, die Ringdrossel und die Blockhalden-Wolfsspinne. Einige der vorkommenden Tiere und Pflanzen gehören zu sogenannten "Eisrelikten". Sie sind als Spezialisten an die besonderen kleinklimatischen und kargen Lebensbedingungen angepasst.

Kleinklimatische Besonderheit von Blockhalden

Auf und in Blockhalden herrschen besondere kleinklimatische Verhältnisse. Auf den vegetationsfreien Blockhaldenoberflächen kommt es zu starken Temperaturwechseln. Innerhalb der Blockhalde herrscht dagegen teilweise ein ausgeglichenes kühles Klima, das dem von Höhlen nicht unähnlich ist. Es wird vermutet, dass Blockhalden teils ganzjährig frostfrei sind, andererseits gibt es Vermutungen, dass sich in Teilbereichen dauerhaft Eis und Permafrost halten könnte. Das Kaltluftsystem der Blockhalden sorgt ganzjährig für kalte/kühle Verhältnisse am Blockhaldenfuß, die etwa der Jahresdurchschnittstemperatur im Hohen Fichtelgebirge entsprechen. Durch die ganzjährig kühlen Bedingungen finden hier Arten einen Lebensraum, wie sie während und nach dem Ende der Eiszeit weiter verbreitet waren und wie sie heute nur noch im Hochgebirge oder in polaren Regionen vorkommen. Die Blockhalden sind damit eiszeitliche Reliktlebensräume im außeralpinen Mitteleuropa.

Lage: Den Haberstein erreicht man von Karches aus (ca. 2.5 km), den Parkplatz Seehaus (ca. 3 km) oder - sehr empfehlenswerte Wanderstrecke - über das Seehaus und den Nußhardt über den Höhenwanderweg (ca. 5.5 km). Streckenangaben jeweils einfache Strecken


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