Geotop Hoher Fels bei Leuchtenberg


Unser Tipp des Monats

Heller Stein in Steinach bei Leuchtenberg

Ein ganz besonderes Ensemble

Am westlichen Ortsrand von Steinach bei Leuchtenberg liegt die kleine Granitkuppe des Hellen Steins. Bei diesem Naturdenkmal handelt es sich um eines der südlichsten Vorkommen des Leuchtenberger Granits und damit der Granite der nördlichen Oberpfalz überhaupt. Diese Granite unterscheiden sich in ihrer Ausprägung von denen im südlich anschließenden Naabgebirge und im Bayerischen Wald. Als Besonderheit kann man an frischen Anschnitten des Granits am Hellen Stein kleine rote Punkte erkennen. Dabei handelt es sich um bis wenige Millimeter große Granate. Auffällig sind auch Einschlüsse von nichtgranitischen Gesteinen. Es sind bei der Entstehung der granitischen Schmelze nicht mit aufgeschmolzene Gesteine des tiefen geologischen Untergrundes. Sie wurden im Magmenstrom mitgerissen und nicht „verdaut“.

Das Felsen-Ensemble am Hellen Stein beeindruckt durch seine wuchtigen, wie aufgestellt wirkenden Granitblöcke. Sie sind die Kernzone einer einst größeren Granitkuppe. Verwitterungsprozesse durch „Wind und Wetter“ haben die Gesteinsblöcke entlang feinster vertikaler Trennfugen, den Klüften, voneinander getrennt und einzelne Blöcke durch die Schwerkraft sogar den Hang abwärts bewegt. Da „Wind und Wetter“ vor allem an den Kanten des Gesteins angreifen, runden sich die ursprünglichen Granitquader mehr und mehr zu. Es entstehen die für Granit typischen Wollsackformen.

Woher hat der Helle Stein seinen Namen?

Im Steuerkataster von 1843 wurde die Granitkuppe als Hollerstein ausgewiesen. Daraus entwickelte sich offensichtlich der heutige Namen. Auf der Informationstafel der Naturparks zum Naturdenkmal wird die Namensgebung im Zusammenhang mit der Linde gebracht. Danach waren Linden der Göttin Freya - auch Frau Holle genannt - gewidment. Hieraus wird sogar auf einen früheren Kultplatz geschlossen. Andererseits wird nicht ausgeschlossen, dass der Namen von einem frühren üppigen Bewuchs mit Holunderbüschen kommen könnte.

Nachdem die Felskuppe in früheren Zeiten sicherlich frei von Gehölzen gewesen ist und als markante Erhebung die Landschaft überragt hat, dürften die hellen Granite wohl deutlich auch aus der Entfernung erkennbar gewesen sein. Evtl. beschreibt die Bezeichnung Hollerstein schon immer den Hellen Stein.

Das Granit-Ensemble krönt die wohl über 450 Jahre alte knorrige Steinlinde mit kurzem Stamm und weit ausladenden aufsteigenden Ästen.

Einer der Granitblöcke in der Nähe der Linde (ca. 100 Meter südöstlich) zeigt eine wannenartige Vertiefung. Es handelt sich dabei um eine natürlich entstandene Lösungsform. Diese kann in keinem Fall mit einer alten Kultstätte in Verbindung gebracht werden. Der Granitblock wird im Bayerischen Geotop-Kataster als eigenes Geotop geführt.


Bildimpressionen







Hinweis

Der Helle Stein ist zusammen mit der imposanten knorrigen Steinlinde ein Naturdenkmal. Bitte bewegen Sie sich dort umsichtig durch das Gelände. Das Naturdenkmal wurde 1938 ausgewiesen. Das Naturdenkmal wird von Mitgliedern des Oberpfälzer Waldvereins gepflegt.


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